TK-Horseshoes
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Horrorgeschichten über Hufschuhe gibt es viele, verloren und nie wieder gefunden, Scheuerstellen, viel Aufwand ….. genau das wollte Kira nicht, als Hufschuhe für Layla her mussten und sie ist fündig geworden:
Das erste Mal hat Kira den TK-Horseshoe live bei einem Stammtischvortrag eines Hufkollegen gesehen, der einen Schuh zum zeigen dabei hatte. Der erste Eindruck war gut, das Overlay mit nur einer Verschlussschnalle ansprechend, die offene Schale im Zehenbereich versprach, dass der Schuh die Zehe nicht unnötig verlängert.
Dann geriet der Schuh oder besser gesagt das Schuhthema allgemein in Vergessenheit, bis eine Schuhlösung für Layla her musste. Barhuf ging nicht, Eisen flogen innerhalb kürzester Zeit dank Hangkoppel und grobmotorischem Hafi, Duplos montierte sie am Offenstallgitter ab… Kira wusste ganz genau, welche Schuhe sie sich im Alltag nicht vorstellen konnte, da kam der TK-Horseshoe wieder ins Gedächtnis. Nach einem netten Mailkontakt mit dem Hersteller und der Info, dass demnächst wieder ein Schulungstag geplant war, stand fest, dass sie sich das System näher anschauen und es bei Gefallen an Layla testen würde.
An der Schulung hatte Kira die Möglichkeit nicht nur den TK-Horseshoe, sondern auch Torsten Keller, den Erfinder der TK-Horseshoes persönlich kennen zu lernen. Torsten ist nett und freundlich und ganz gewiss kein Verkäufer, der einem das Blaue vom Himmel verspricht, um sein Produkt zu verkaufen. Er selbst ist Huftechniker und Distanzreiter und von seinem Produkt überzeugt, aber nicht, weil er es unbedingt an den Mann bringen will, sondern weil er weiß, was der Schuh kann und dass er funktioniert. Das war vermutlich auch der ausschlaggebende Punkt zu sagen: „Wir testen selbst!“
Der Hufschuh
Der Hufschuh besteht aus einem Gehäuse und einem Overlay, die miteinander verschraubt werden, ganz ohne Schnickschnack. Das Gehäuse hat eine offene Zehe. So wird die Zehe nicht künstlich verlängert und die Zehe kann ein Stückchen durch den Spalt rutschen.
Das Overlay besteht aus Biothane, Neoprenpolstern und einer Schnalle. Außerdem ist es in 6 Farben erhältlich.
Dadurch, dass es ein Baukastensystem ist, können die Größe des Gehäuses und des Overlays individuell zum jeweiligen Pferd gewählt werden. Passt kein Overlay in einer der Standardgrößen, ist eine Sonderanfertigung beim Hersteller kein Problem, da es eine kleine Firma ist, die die Overlays selbst produziert. Dadurch, dass alle Teile mit Schrauben verbunden sind, lässt sich jedes Teil einzeln austauschen.
Da es die TK-Gehäuse nur in 4 Größen gibt, besteht die Möglichkeit, sollten andere Größen erforderlich sein, auf Easycare Schalen mit dem TK-Overlay auszuweichen. Das Material ist ein anderes und die Zehe geschlossen, das Prinzip ist aber das Gleiche.
Persönliche Erfahrungen:
Es war also beschlossene Sache, dass Layla die Schuhe vorne testen durfte. Dass sie zu Beginn barhuf auf der Wiese nicht riesig gut laufen würde, war uns klar. Mit den Hufschuhen lief sie im Gelände von Anfang an super. Das Gehäuse ist so fest, dass sie selbst auf grobem Schotter nie fühlig lief. Mit den Hufschuhen hat sie guten Grip auf verschiedenen Böden. Zuerst war die Überlegung, die Schuhe mit Spikes auszustatten, aber nach ausgiebigen Testritten mit Schuhen ohne Spikes verwarfen wir den Gedanken wieder, weil wir die Notwendigkeit nicht sehen. Nachdem die Hufschuhe bei Layla vorne so gut funktionierten und sich kein Vorurteil gegen die Hufschuhe bewahrheitet hatte, stellten wir die Blondies komplett auf die Hufschuhe um. Damit niemand lange sortieren muss, jedes Paar Hufschuhe in einer anderen Farbe. Ein System, was sich als überaus praktisch erwiesen hat, wenn man einigermaßen resistent gegen dumme Sprüche ist, dass die Pferde kunterbunt durch die Gegend laufen.
Bei dem ersten Paar Hufschuhe haben wir konsequent die Laufleistung dokumentiert, weil es uns einfach interessiert hat, was die Schuhe tatsächlich wegstecken können. Man muss dazu sagen, dass unsere Böden sehr abriebintensiv sind und Layla im Verhältnis zu Almi bei gleicher Laufleistung viel Abrieb hat, bedingt durch ihr Laufverhalten. Von daher waren wir entsprechend skeptisch und darauf gefasst, dass Layla die Hufschuhe relativ schnell runter laufen würde. Der Hersteller gibt je nach Boden und Gangbild des Pferdes eine Laufleistung von 600-1200 km an, wobei die Overlays häufig noch einmal verwendet werden können. Wir haben das Gehäuse der Schuhe nach gut 2000km getauscht, die Overlays sind noch die ersten mit einem neuen Satz Gehäuse drunter. Von unserer Seite haben die TK-Horseshoes also eindeutig den Härtetest bestanden und wir verkaufen sie gerne an Kundenpferde, weil wir überzeugt sind, dass sie funktionieren und die Resonanz der Kunden spricht für sich!
Probleme?
Bei Hufschuhen können andere Probleme auftreten als bei einem dauerhaften Beschlag, keine Frage. Uns haben die TK-Horseshoes überzeugt, weil die Probleme bei uns im Verhältnis zur Laufleistung minimal sind und wir schonen die Schuhe wirklich nicht.
Drehende Hufschuhe
Bei den Blondies dreht keiner der 8 Hufschuhe, die Hufe sitzen satt im Schuh, gerade an den Hinterhufen kann die Zehe schön durch die Öffnung des Gehäuses schlüpfen.
Verlorene Hufschuhe
Vermutlich schaut jeder am Anfang mit neuen Hufschuhen in regelmäßigen Abständen nach unten, ob noch alle Schuhe da sind, von daher sind die bunten Farben der Overlays sehr nützlich. Verloren haben wir bei normaler Nutzung nie einen Schuh. Irgendwann vergisst man einfach, dass man mal wieder schauen könnte, ob noch alle Schuhe an ihrem Platz sind, denn sie sind da, wo sie hin gehören und bleiben auch da.
Ein einziges Mal ist ein Hufschuh abhanden gekommen, aber ein durchgehendes Pferd vor einer Kutsche mit Vollbremsung im Sumpf gehört eindeutig nicht zur normalen Nutzung, von daher durfte in dem Fall der Hufschuh stecken bleiben.
Scheuerstellen
Mit Scheuerstellen haben wir überhaupt keine Probleme, selbst wenn das Fell im Bereich der Fessel nicht perfekt sauber ist. Lediglich wenn viel Matsch während eines langen Rittes fest trocknen könnte, schaut Kira, dass sie vorsorglich durch die nächste Pfütze reitet, damit der Matsch nicht zwischen Neoprenpolster und Pferdebein fest trocknet und theoretisch anfangen könnte zu scheuern.
Reinigung
Die Reinigung ist denkbar einfach, weil es nur wichtig ist, dass die Neoprenpolster der Overlays sauber sind, das Gehäuse ist quasi selbstreinigend, bzw. kann man den Dreck an diesen ignorieren. Bei geringen Verschmutzungen der Overlays reicht das Abbürsten mit einer Bürste, bei gröberen Verschmutzungen hilft Wasser. Selbst wenn die Hufschuhe am Folgetag noch nicht ganz trocken sind, gibt es bei uns keine Probleme.
Wasserdurchritte
Egal ob Pfütze, Bach oder Fluss die Schuhe bleiben bei den Blondies an ihrem Platz. Sollte Wasser in den Schuh laufen, läuft es auch wieder nach draußen. Die Neoprenpolster saugen sich nicht voll, selbst wenn sie sehr nass werden.
Verschleißteile
Kaputt gegangen ist an unseren Hufschuhen trotz sehr intensiver Nutzung noch nicht viel und auch die Kunden sind zufrieden. Abgesehen vom Gehäuse, was bei uns nach gut 2000km abgenutzt sein darf, hatten wir lediglich eine gebrochene Schraube. Und die ist noch nicht mal aufgefallen. Layla lief am Sulky mit Hufschuhen, wir kamen an Spaziergängern vorbei und die haben darauf aufmerksam gemacht, dass an einen Schuh etwas komisch aussieht. Das Gehäuse saß so gut am Huf, dass der Schuh auch gehalten hat, obwohl das Overlay durch die defekte Schraube nichts mehr halten konnte. Eine Schraube zu tauschen ist kein Thema und unterm Strich bei 8 Hufschuhen und unseren vielen, vielen Kilometern ist eine kaputte Schraube zu vernachlässigen. Gelegentlich hatten wir bei Offroad-Aktionen (wenn ein Baum auf einem Weg liegt, muss man eben schauen, wie man drum herum kommt, da wird es eben manchmal abenteuerlich und das Material wird auf eine harte Probe gestellt), bei denen sich mal ein Dorn einer Schnalle verbogen hat, mittlerweile werden die Overlays standardmäßig mit Edelstahldornen geliefert, seitdem hatten wir das Problem nicht mehr und bei unseren Kundenpferden oder besser deren Schuhen ist das Problem nie aufgetreten. Vielleicht reitet der Rest der Welt einfach gesitteter als wir.